DSGVO – und dann?!

Foto: Daniel Novotny

Rückblick auf Konferenz und Workshops zum Thema Datenschutz im Betrieb

Mit 25.5.2018 in Kraft getreten, gilt die Datenschutzgrundverordnung nun bereits ein Dreivierteljahr. Während die neuen Regeln nach wie vor eines der Top-Themen in den Medien darstellen, sind auf betrieblicher Ebene nach wie vor einige Fragen offen. Auch die Rechtsprechung vor dem neuen gesetzlichen Hintergrund hält sich noch in Grenzen.

Aus diesem Grund nahmen Mitte Jänner ca 160 BetriebsrätInnen an einer Kooperationsveranstaltung von GPA-djp, PRO-GE und AK Wien unter dem Titel „DSGVO – und dann?!“ teil, die im Bildungszentrum der AK Wien stattfand.

Der Vormittag: Eröffnung und Keynotes

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Renate Blauensteiner (Vizepräsidentin der AK Wien) und Agnes Streissler-Führer (stv Bundesgeschäftsführerin der GPA-djp), die die zahlreichen Gäste begrüßten und auf die Wichtigkeit des Thema Datenschutzes gerade für BetriebsrätInnen hinwiesen.

Den Hauptprogrammpunkt des Vormittages bildeten die beiden Keynote-Vorträge durch Experten. Den Anfang machte Andreas Krisch, Geschäftsführer der Datenschutzagentur, ausgebildeter Datenschutzbeauftragter sowie Präsident des europäischen Dachverbandes EDRi, der unter dem Titel „Datenschutz durch Technik“ auf die Anforderungen der DSGVO im Zusammenhang mit Aspekten der Technikgestaltung einging und die Grundsätze der Datenverarbeitung sowie die in der DSGVO geregelten Betroffenenrechte darstellte.

Thomas Riesenecker-Caba, Geschäftsführer der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) und langjähriger Berater von Betriebsratsgremien zum Thema Beschäftigtendatenschutz, legte den Schwerpunkt seines Vortrages auf die Datenverarbeitung im Betriebsratsbüro und wie diese DSGVO-konform erfolgen könne.

Anschließend hatten die anwesenden BetriebsrätInnen noch die Gelegenheit, im Rahmen einer Publikumsdiskussion Fragen an Andreas Krisch und Thomas Riesenecker-Caba zu richten und Spezialfälle zu diskutieren.

Foto: Daniel Novotny

Der Nachmittag: Sieben Workshops

Nach der Mittagspause konnten die TeilnehmerInnen an einem von sieben Workshops teilnehmen, die die Gelegenheit boten, sich vertiefend mit einzelnen Themen im Zusammenhang mit dem betrieblichen Datenschutz auseinanderzusetzen. Hier werden die Workshops in Grundzügen dokumentiert:

Workshop gelb: Das Verarbeitungsverzeichnis des Betriebsrates

Thomas Riesenecker-Caba (FORBA) und Martina Chlestil (AK Wien) stellten Informationen zum Verarbeitungsverzeichnis zur Verfügung und boten Hilfestellungen dazu, wie das Dokument auszufüllen ist.

Workshop türkis: Der/die betriebliche Datenschutzbeauftragte

Sebastian Klocker (Datenschutzagentur) klärte über die Aufgaben und Befugnisse des/der betrieblichen Datenschutzbeauftragten gemäß den Bestimmungen der DSGVO auf.

Workshop blau: Datenschutzkultur im Betrieb

Eva Angerler (GPA-djp) und Tom Gödel (BR bei IBM) stellten Beispiele für bewährte Regelungen in Datenschutz-Rahmenbetriebsvereinbarungen vor und berichteten aus der betrieblichen Praxis im Zusammenhang mit dem Thema Datenschutz

Workshop orange: Sag mir, wo die Daten sind?

Karin Koller (BR bei der GPA-djp) gab den teilnehmenden BetriebsrätInnen praktische Tipps im Hinblick darauf, welche unterschiedlichen Datenverarbeitungen typischerweise in Unternehmen stattfinden und welche Möglichkeiten BetriebsrätInnen zur Mitbestimmung zukommen.

Workshop lila: Digitale Selbstverteidigung und Privatsphäre im Netz

Tom Lohninger (epicenter.works) informierte über Gefahren für die Privatsphäre im Netz und stellte Tools vor, die jedem und jeder Einzelnen dabei helfen sollen, sich vor Überwachung im digitalen Raum zu schützen.

Workshop grün: Neue Technologien und MitarbeiterInnenüberwachung

Susanne Haslinger (PRO-GE) stellte dar, welche Kategorien von Daten zu unterscheiden sind und wo diese jeweils im Alltag und im Betrieb gesammelt werden. Anschließend informierte sie über die Rechtsgrundlagen und konkreten Möglichkeiten von BetriebsrätInnen, der „Datensammelwut“ entgegen zu treten.

Workshop rot: Recht haben, Recht bekommen

Markus Schapler (Rechtsschützer bei der GPA-djp) stellte die im Betriebsverfassungsrecht verankerten Rechte des Betriebsrates dar und erläuterte die juristischen Möglichkeiten, sich gegen Überwachung zu wehren und bei der Datenverarbeitung im Betrieb mitzubestimmen.

Foto: Daniel Novotny

Wer sich die gute Stimmung und die intensiven Diskussionen auf Podium und Workshops ansehen möchte, klickt hier.

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