Das (ungleiche) Duell um Grundrechte in der digitalisierten Arbeitswelt
Am 21. April wird im EU-Parlament die Datenschutzgrundverordnung abgestimmt. Wir sind unserer Zeit voraus und machen schon zuvor eine Tagung zur Grundverordnung.
Am Donnerstag, 7. April 2016, 9.00-17.00 Uhr
im Karl-Renner-Institut, Oswaldgasse 69 / Ecke Hoffingergasse 1120 Wien (U6, Station “Am Schöpfwerk“) Europasaal, ist es so weit und man kann sich ausführlich informieren, was die DSGVO (nicht) bringt.
UPDATE vom 30.3.2016: Leider ist eine Anmeldung für diese Veranstaltung nicht mehr möglich – das Interesse war schon größer als wir Plätze haben.
Auf europäischer Ebene werden derzeit zahlreiche Schritte unternommen, um die zunehmende Digitalisierung (unter anderem rechtlich) in den Griff zu bekommen. Die Regelung neuer Geschäftsmodelle, die Anpassung von Datenschutzstandards an neue Risiken und die Verbesserung der Infrastruktur stehen auf der Agenda. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist sowohl in Umfang, Gestaltung als auch bezüglich der durch sie ausgelösten Lobbying-Aktivitäten eine Einzigartigkeit in der europäischen Gesetzgebung. Durch den Einsatz der Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen wird es erstmals europaweit einheitliche (Mindest-)Standards für den Beschäftigtendatenschutz geben. Auch die ArbeitnehmerInnen-Vertretung im Betrieb steht vor neuen Herausforderungen: So soll die Meldepflicht an das Datenverarbeitungsregister vermutlich beseitigt und durch eine unternehmensinterne Dokumentationspflicht ersetzt werden; grundlegende Änderungen gibt es auch bei grenzüberschreitenden Datenverarbeitungen (One-Stop-Shop-Prinzip). Welche Folgen sich durch die DSGVO und die aktuelle EU-Strategie für den digitalen Binnenmarkt vor allem für die betriebliche Ebene aber auch für KonsumentInnen ergeben, wird auf der Veranstaltung von ExpertInnen aus Politik, Recht und der europäischen Ebene dargestellt und breit diskutiert werden.
Anmeldung: www.renner-institut.at oder post@renner-institut.at
zu einem Vortrag eingeladen sind
- Waltraut Kotschy, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, Leiterin der Datenschutzkommission a.D. (angefragt)
- Andreas Krisch, Präsident von EDRi (European Digital Rights); Mitglied des Datenschutzrates; Geschäftsführer von mksult GmbH
- Eckhard Riedl, Leiter der Datenschutzabteilung im Bundeskanzleramt-Verfassungsdienst; Verhandler im EU-Rat
- Daniela Zimmer, Arbeiterkammer Wien; Abteilung für Konsumentenschutz
bei der nachmittäglichen Podiumsdiskussion zu den Konsequenzen der Datenschutzgrundverordnung auf betrieblicher Ebene diskutieren
- Evelyn Regner, Mitglied des Europäischen Parlaments (S’n’D), Mitglied im Rechtsausschuss (JURI)
- Andrea Komar, GPA-djp, Leiterin der Bundesrechtsabteilung
- Helmut Wolff, Europa-Betriebsrat bei unify
- Martina Chlestil, AK Wien, Abt Sozialpolitik
- Andreas Krisch, edri
Moderation: Eva Angerler, GPA-djp, Abteilung Arbeit und Technik
Durch die Tagung führt Clara Fritsch, GPA-djp, Abteilung Arbeit und Technik
Aus Europäischen Parlamentskreisen hört man, dass die DSGVO im Mai 2016 zur 2. Lesung und Abstimmung auf der Tagesordnung steht – wir sind unserer Zeit also um Einiges voraus.
Und eine weitere Aktualisierung: statt Eckhard Riedl wird Gerhard Kunnert aus dem Bundeskanzleramt bei der Tagung über die österreichische Position bei den Ratsverhandlungen referieren.
wegen des großen Andrangs sind KEINE WEITEREN ANMELDUNGEN MÖGLICH!