Der DigiCheck der GPA-djp

…und wie gut ist dein Betrieb auf die Digitalisierung vorbereitet?

Alle reden von der Digitalisierung, aber niemand weiß genau was das ist. Damit sich das ändert, hat die GPA-djp den „DigiCheck“ entwickelt; ein online-tool, das die vielen Aspekte der Digitalisierung in der Arbeitswelt miteinander in Beziehung setzt und ein Analyse des betrieblichen Ist-Standes bietet. Hat sich dein Unternehmen bereits auf den Weg gemacht, ist es schon auf dem ersten Anstieg oder sind bereits die Mühen der Ebene erreicht? Christian Jammerbund, stellvertretender Geschäftsführer der GPA-djp Steiermark, der den DigiCheck mit „aus der Taufe gehoben“ hat, erzählt was der DigiCheck kann und wie es dazu kam.

Clara Fritsch: Lieber Jam, seit Anfang des Sommers bietet die GPA-djp einen sogenannten „DigiCheck“ für Betriebsrätinnen und Betriebsräte auf der Homepage an. Lohnt es sich auf diesen Button zu klicken?

Christian Jammerbund: Selbstverständlich lohnt es sich! Hinter dem Button verbergen sich spannende Fragen rund um die sogenannte „Digitalisierung“ der Arbeitswelt. Es geht aber nicht nur um klassische Fragen, wie neue Kommunikationsmittel oder andere technische Errungenschaften, die man in den meisten anderen Angeboten im Internet zu dem Thema so findet, sondern wir haben das umfassend gesehen. Der DigiCheck stellt auch Fragen zum sozialen Miteinander im Betrieb, zur Weiterbildung oder zur Strategie der Geschäftsführung. Außerdem ist es mit dem online DigiCheck alleine nicht getan. Wir bieten auch etwas an für den Tag danach. Wenn Betriebsrätinnen und Betriebsräte das Thema in ihrem Betrieb näher beleuchten möchten, kommen eigens geschulte Kolleg*innen aus den Regionen der GPA-djp und schauen wie man die Digitalisierung konkret im Betrieb gestalten kann; man schaut sich gemeinsam an, wo sozusagen der „digitale Schuh drückt“.

FC: Was könnte denn so ein typisches Ergebnis vom DigiCheck sein?

CJ: Es könnte beispielsweise herauskommen, dass zwar alle Beschäftigten neuer Technik aufgeschlossen gegenüberstehe und gerne neue Arbeitsmittel verwenden würden, die Strategie der Firma auf dem Papier gut ausgearbeitet ist, aber leider die Umsetzung nicht klappt. Das könnte daran liegen, dass die Kolleginnen und Kollegen nicht ausreichend geschult werden. Oder es stellt sich heraus, dass das Betriebsklima hervorragend ist und der Stress überschaubar, aber leider keine rechtlich verbindlichen Vereinbarungen zur Nutzung der digitalen Arbeitsmittel im Betrieb vorhanden sind, was zu permanenter Verunsicherung führt.

Es gibt ja beim DigiCheck mehrere Ebenen zugleich auf denen Ergebnisse erzielt werden: Erstens bekommt die Person, die den DigiCheck ausfüllt, ein Gesamtbild, was sich in ihrem Betrieb tut. Zweitens kann man – wie gesagt – noch mehr in die Tiefe gehen und mit Hilfe der Digi-Checker*innen aus der GPA-djp konkrete Maßnahmen ausarbeiten. Zum vorigen Beispiel wäre das dann eine Strategie, wie die Kolleginnen zu gezielten Weiterbildungsmaßnahmen kommen. Und drittens kann man sich ein Gesamtbild der Branche und der Region machen. Die Betriebsrätin könnte zum Beispiel feststellen, dass dieses Manko bei der Weiterbildung in ihrer Branche sehr weit verbreitet ist – oder auch nicht.

FC: Du warst von Anfang an bei der Gestaltung des DigiChecks mit dabei. Wie ist dieses Projekt entstanden?

CJ: Nun ja, das Thema „Digitalisierung“ ist derzeit in aller Munde und als eine Gewerkschaft, die dazu bereits viel anbietet, also zum Beispiel Schulungen im Bereich Social Media, die Broschüre „Anywhere Working“, und Ähnliches, wollten wir zusätzlich ein interaktives tool schaffen. Das soll ganz einfach zu verwenden sein, die Realität am Arbeitsplatz ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und beim Verwenden auch noch Spaß machen. Wir haben uns gedacht, dass die derzeitigen Angebote dazu im Internet zu einseitig auf die Technik oder das Marketing abzielen und wollen im Gegensatz dazu die Beschäftigten in den Mittelpunkt stellen.

FC: Ich persönlich fand die grafische Umsetzung des DigiChecks sehr ansprechend. Da bekommt man Lust, sich noch mehr Fragen anzusehen.

CJ: Und ich darf jetzt schon verraten, dass wir an einer Ausbaustufe arbeiten, bei der nicht nur die Betriebsräte und Betriebsrätinnen ihren Betrieb „checken“ sondern die Belegschaft aus einem Betrieb den DigiCheck ausfüllt und dadurch ein noch feineres und vielfältigeres Bild entsteht. Und ein paar technische Erweiterungen sollen auch noch kommen.

FC: Dann bin ich schon mal gespannt auf die Ergebnisse der Erweiterung.

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