Der Begriff “Compliance” kommt ursprünglich aus der Medizin und sagt aus, ob sich der Patient an die Regeln, die der Arzt vorgibt, hält. In den letzten Jahren sind sogenannte „Compliance Richtlinien“ in Unternehmen in Mode gekommen. Diese enthalten detaillierte Verhaltensregeln für die Beschäftigten, deren Einhaltung mit Disziplinar- und Kontrollmaßnahmen durchgesetzt werden soll. Vielfach werden die Regelungen von einer entfernten Konzernzentrale vorgegeben, ohne die arbeits- und datenschutzrechtlichen Bestimmungen in Österreich zu berücksichtigen.
Unternehmer verfolgen mit Compliance Management das Ziel, ihr Unternehmen vor Risiken zu schützen. Verhaltenskodizes werden zunehmen als Instrument des Haftungsschutzes verwendet. Für einzelne ArbeitnehmerInnen nimmt parallel dazu das Risiko und die Verantwortung zu.
Sogenannte CSR-Themen (Umwelt, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen) kommen seit der Finanz- und Wirtschaftskrise in Verhaltenskodizes immer weniger vor.
Inhalt
Die neu überarbeitete Broschüre beschreibt die aktuellen Trends bei Verhaltenskodizes und gibt Betriebsräten Handlungshilfen zur Mitgestaltung. Praxisbeispiele und Checklisten sollen den Betriebsrat dabei unterstützen, Verhaltenskodizes richtig einzuschätzen. Die rechtliche Bedeutung von Verhaltenskodizes und die Mitbestimmungsmöglichkeiten des Betriebsrates werden ausführlich behandelt. Die Handlungstipps für den Betriebsrat reichen von Hinweisen, wie Verschlechterungen abgewehrt und der Verhaltenskodex an die österreichische Rechtslage angepasst werden kann bis zu Vorschlägen, Verhaltenskodizes proaktiv als Hebel für internationale Solidarität im Konzern zu nutzen.
Eingeloggten Mitgliedern steht die Broschüre im Download zur Verfügung. Bestellung der Druckversion per E-Mail unter: service@gpa-djp.at